Wir leisten unseren Beitrag, um Ihnen eine nachhaltige Zukunft zu schaffen und setzen uns für die Herstellung und Erhaltung einer gesunden und natürlichen Umwelt im regionalen Umfeld der Bergstrasse ein. Wir sind seit 1981 in der Gemeinde politisch aktiv und mit Bündnis90/Die GRÜNEN im Landkreis Darmstadt-Dieburg assoziiert.
Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über uns und unsere Arbeit. Wir freuen uns sehr über Anregungen, Fragen und Feedback!

Georg Rausch, Vorsitzender der IUHAS


 

Frühjahrsempfang unter dem Titel „Nachhaltige Stadtentwicklung und Wohnkonzepte“

07.04.22 –

Am Sonntag, dem 3. April fand die gut besuchte Informations- und Diskussionsveranstaltung der IUHAS im Bürgerhaus Sonne in Alsbach statt.

In einem Gastvortrag sprach der amtierende Bürgermeister aus Mörfelden-Walldorf, Thomas Winkler, über die Grenzen des Wachstums und erläuterte, wie er das Programm „Großer Frankfurter Bogen“ erfolgreich zur Schaffung von neuem Wohnraum im Innenbereich genutzt hat.

Im Anschluss daran fand eine angeregte Diskussionsrunde mit Thomas Winkler, Tino Westphal (NABU) und Claudia Schlipf-Traup (Mitglied des Kreistags) sowie Thorsten Leveringhaus (Mitglied des Landtags) statt.

Nachhaltiges Bauen und Wohnen ist ein komplexes sozialpolitisches und ökologisches Spannungsfeld, das nicht einfach zu lösen ist. Um alternative Lösungen für nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraum zu erörtern, wurde der amtierende Bürgermeister aus Mörfelden-Walldorf, Thomas Winkler, zu einem Erfahrungsaustausch geladen. Mörfelden-Walldorf stand vor einigen Jahren vor ähnlichen Herausforderungen wie derzeit die Gemeinde Alsbach-Hähnlein: Der Bedarf an Wohnraum sollte durch vermeintlich einfache und profitorientierte Lösungen im Außenbereich der Kommune gelöst werden - “zu Lasten des gesamten Ökosystems und mit hohen Folgekosten für die Kommune und ihre Bürger” führte Thomas Winkler zu Beginn seines Vortrags aus. Deshalb habe er im Zuge der Bürgermeisterwahl 2019 klar auf alternative Lösungen zum Wachstum im Außenbereich gesetzt – “das kam gut bei der Bevölkerung an, und nach der erfolgreichen Wahl bin ich direkt in die Umsetzung gegangen”. Seine Tipps für nachhaltige Stadtentwicklung:

  1. Innenentwicklung vor Außenentwicklung - Die Außenerweiterung von Kommunen geht nicht nur zu Lasten von Umwelt und Naherholung der aktuellen Bewohner, sondern zieht auch enorme finanzielle Kosten für die erforderliche Infrastruktur (KiTas, Schulen, Straßenbau, Verkehrsbelastung, ÖPNV, Kläranlage usw.) mit sich. Intelligente Innenentwicklung und Vermeidung des Aussterbens der Ortskerne hat deshalb höchste Priorität. Mit fachkundiger Unterstützung sollten alle Optionen im Innenbereich geprüft und beplant werden (s. auch Punkt 4). Ein Innenentwicklungskonzept hilft bei der Beschleunigung der einzelnen Bauvorhaben.
  2. Die Kommune als Eigentümer von Wohnraum statt Vergabe an profitorientierte Investoren - Wenn immer möglich sollte die Kommune als Eigentümer in die Projektentwicklung gehen und so maximalen Gestaltungsspielraum geltend machen und dauerhaft über die Wohnungen verfügen können.
  3. Anpassung von Bebauungsplänen - Viele Kommunen haben völlig veraltete oder überhaupt keine Bebauungspläne. Hiermit wird eine extrem wichtige Steuerungschance verpasst, denn die Kommune hat in diesen Fällen wenig Einflussmöglichkeiten auf die Pläne der Bauherren. Eine umfassende Aktualisierung der Bebauungspläne in der Kommune im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte wird dringend empfohlen.
  4. Fördermittel für Architektenwettbewerbe nutzen – Förderprogramme wie der “Neue Frankfurter Bogen” können - und sollen – hierfür genutzt werden. So entstehen neue und nachhalte Ansätze, die durch Investoren oder Lokalmatadoren häufig nicht zustande kommen.

In Mörfelden-Walldorf konnten auf diese Weise 40 Potenzialgrundstücke gefunden werden, die in den nächsten 10-15 Jahren angepackt werden können. Aktuell läuft die Planung und Bearbeitung von 5 Projekten mit einem Umfang von etwa 130 neuen Wohneinheiten. Das Wachstum im Außenbereich wurde auf 0 heruntergefahren.

Ungebremstes Wachstum in einer Welt begrenzter Ressourcen

Dass die Schaffung von Wohnraum nicht immer mit neuen Baugebieten und Flächenfraß im Außenbereich einher gehen muss, fordert die Initiative Umweltschutz nicht erst seit der Diskussion um das „Quartier 22“. Hier soll im Außenbereich, zwischen den Ortsteilen Alsbach und Sandwiese ein rund 5 Hektar großes Areal mithilfe des Förderprogramms „Großer Frankfurter Bogen“ zu einem neuen Baugebiet werden.

Die Diskussionsrunde mit Thomas Winkler, Tino Westphal (NABU) und Claudia Schlipf-Traup (Mitglied des Kreistags) sowie Thorsten Leveringhaus (Mitglied des Landtags) diskutierten unter anderem den Wunsch nach Einfamilienhäusern auf der einen, und die erforderliche Reduktion der “Pro-Kopf-Wohnfläche” von aktuell ca. 50qm auf 30qm auf der anderen Seite. “Hier geht es nicht ohne Aufklärung und einen Einstellungswandel in der Bevölkerung”, waren sich die meisten Teilnehmer einig. Auch kamen weitere Ideen zur Lösung, wie die konsequente Fokussierung und Förderung von Mehrgenerationenhäusern und Häusern mit Einliegerwohnung, welche das Verkleinern im Alter erleichtern. Bauliche Vorhaben von Beginn an nachhaltig und generationsübergreifend denken, planen und umsetzen: Das kann ein zukunftsfähiger Weg für lebendige und gestärkte Ortskerne mit Platz für Jung und Alt sein. Ebenfalls wurde die Notwendigkeit einer Baumschutzsatzung betont, die besonders bei der Innenentwicklung eine wichtige Rolle spielt.

Bei der Schaffung neuer Siedlungsflächen und der damit verbundenen Versiegelung von Böden handelt es sich um einen irreversiblen Eingriff. Die letzten Freiflächen zwischen unseren Kommunen sind wichtige Ökosysteme und unmittelbare Lebensgrundlage für Mensch, Pflanze und Tier. „Und trotzdem werden in Deutschland noch immer jeden Tag rund 60 Hektar neu versiegelt. Das entspricht etwa einem Einfamilienhaus pro Minute“, erläuterte Tino Westphal, Vorsitzender des NABU Seeheim-Jugenheim.

Die nächsten Schritte

Viele spannende und wichtige Ansätze, die auch den Kurs der IUHAS bestätigen. “Durch den von uns eingebrachten Klima- und Nachhaltigkeitsaktionsplan, haben wir schon vor zwei Jahren einen wichtigen Meilenstein für die Gemeinde gelegt. Das Thema nachhaltige Stadtentwicklung und Wohnkonzepte ist dabei ein ganz wesentlicher Baustein. Das zeigt auch die Absage der Regionalversammlung an das Projekt des Nettomarktes auf dem Feld vor Hähnlein, sowie das trotz erforderlicher Stimmenanzahl nur durch einen Formfehler nicht gelungene Bürgerbegehren zum Neubaugebiet zwischen den Ortsteilen Alsbach und Sandwiese.

Wie es nun weiter geht? Einige der heute diskutierten Ansätze müssen deshalb als Anträge in unsere Gemeindevertretung eingebracht werden. “Für ein nachhaltig l(i)ebenswertes Alsbach-Hähnlein - mit attraktivem Wohnraum für Jung und Alt.”

 

Über die IUHAS

Die Initiative Umweltschutz Hähnlein Alsbach Sandwiese (IUHAS) wurde 1981 gegründet und ist assoziiert mit Bündnis 90/die Grünen. Sie sieht sich der Herstellung und Bewahrung einer menschenwürdigen, gesunden und natürlichen Umwelt im regionalen Umfeld der Bergstraße besonders verpflichtet.

Website: https://www.iuhas.de/

Fragen?

Initiative Umweltschutz Hähnlein Alsbach Sandwiese 

Georg Rausch, Rosengartenstraße 9  

64665 Alsbach-Hähnlein 

vorstand@remove-this.iuhas.de

Das Klimasparbuch Darmstadt-Dieburg

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Zukunft Wald! (Video)

Der Wald um Alsbach-Hähnlein

Torsten Leveringhaus, MdL

Vertritt unsere Region im hessischen Landtag

Klimabündnis Bergstraße

Kreis Bergstraße klimaneutral 2030

Alsbach-Hähnlein will Klima schützen

Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsplan verabschiedet  -> Download

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